Der Vohwinkel Fuchs
Schloß Lüntenbeck Schwebebahn in Vohwinkel 1923 Rathaus Vohwinkel 1912 Kaiserplatz in Vohwinkel 1929 Neuer Bahnhof Vohwinkel 1909 Schöller 1928

Rheinische Strecke

Hahnenfurth (Foto Dieter Kraß)

Von Mettmann kommend fuhr der Triebwagen in den Bahnhof Dornap-Hahnenfurth ein.

 

 

Die Rheinische Bahnstrecke (Nordbahn)

Die "Rheinische Eisenbahngesellschaft" eröffnete am 15. September 1879 die Eisenbahnstrecke von Düsseldorf über Neanderthal, Mettmann, Hahnenfurth, Elberfeld, Barmen, Gevelsberg, Hagen nach Dortmund-Hörde. Sie trat damit in Konkurrenz zur Bergisch-Märkischen-Eisenbahngesellschaft. Beide Strecken liefen in Wuppertal oft nur wenige hundert Meter entfernt parallel. Erst im Jahre 1896 wurde eine Verbindung zwischen beiden Strecken zwischen Vohwinkel und der Lüntenbeck gebaut.

Die "Rheinische Strecke", im Volksmund auch "Nordbahn" genannt, verlief in Wuppertal durch die nördlichen Bereiche der Stadtteile Vohwinkel, Elberfeld und Barmen. Auf Wuppertaler Gebiet hatte sie fünf Tunnel und vier Viadukte und galt als landschaftlich reizvolle Strecke mit zahlreichen schönen Aussichten auf das Tal der Wupper. Auf Vohwinkeler Gebiet gab es bis zuletzt für den Personenverkehr den Bahnhof "Dornap-Hahnenfurth" und den Haltepunkt "Wuppertal-Lüntenbeck". Besonders die Kalkwerke im Dornaper Raum benutzten die Strecke intensiv zum Transport ihrer Güter.

 

Der Streckenabschnitt Dornap-Hahnenfurth - Lüntenbeck - Varresbeck

Bahnhofsgebäude Hahnenfurth (Foto Dieter Kraß)

Das Bahnhofsgebäude Dornap-Hahnenfurth.

Die Rheinische Eisenbahngesellschaft legte großen Wert auf repräsentative Eisenbahngebäude. Von Mettmann kommend fuhr der Triebwagen in den Bahnhof Dornap-Hahnenfurth ein.

Hahnenfurth (Foto Dieter Kraß)

Das Bahnhofsschild war schon stark verwittert.

Links im Bild steht ein langer Güterzug mit
Produkten der Kalkwerke abfahrbereit Richtung Düsseldorf.

Kalkwerke Betriebsbahnhof (Foto Dieter Kraß)

Der Betriebsbahnhof der Kalkwerke Oetelshofen.

Ein Triebwagen fuhr Richtung Wuppertal.

Schlehenweg Höhe Kalkwerke (Foto Dieter Kraß)

Das Signal stand am Schlehenweg auf "Freie Fahrt" für den Akku-Triebwagen.

Die Landschaft war stark durch den Kalkabbau geprägt.

Am Sandfeld (Foto Dieter Kraß)

Begegnung eines Güter- und eines Personenzuges im Bereich des Straßentunnels Am Sandfeld.

Der Tunnel, am linken Bildrand, wurde durch den Baum fast verdeckt.

Schlehenweg Höhe Neu Dornap (Foto Dieter Kraß)

Der Schlehenweg in Höhe von Neu Dornap.

Durch Wiesen und Felder, entlang reizvoller Gehöfte, ging es im Bereich Neu Dornap weiter Richtung Osten.

Tescher Tunnel (Foto Dieter Kraß)

Der Tesch-Tunnel.

Ein besonders interessanter Punkt der Strecke war die Unterquerung der Bahnstrecke Vohwinkel-Essen im Bereich Ladebühne. Der Blick von der Essener Bahnstrecke zeigte die Einfahrt in den Tesch-Tunnel. Er verlief nördlich der Einmündung der Nathrather Straße in die Bahnstraße unter der höchsten Stelle des Tescher Höhenrückens.

Grünewald Richtung Essener Straße (Foto Dieter Kraß)

Blick auf den Zug von der Straße Grünewald aus.

Im Hintergrund ist das Industriegebiet Essener Straße zu erkennen.
Zum Transport der Güter war die Bahn für die Betriebe von großer Bedeutung.

Grünewald Richtung Lüntenbeck (Foto Dieter Kraß)

Zwischen Flieth und Grünewald fuhr der Triebwagen durch Ackerland Richtung Düsseldorf.

Im Hintergrund ist die Fußgängerbrücke des Lüntenbecker Haltepunktes zu erkennen.

Lüntenbeck aus Mettmann (Foto Dieter Kraß)

Ein Zug aus Düsseldorf steht im Haltepunkt Wuppertal-Lüntenbeck.

Für die Siedlung Lüntenbeck war dies die einzige Anbindung an den
öffentlichen Nahverkehr. Im Jahr 1986 übernahm die Buslinie 629 diese Aufgabe.

Lüntenbeck Richtung Varresbeck (Foto Dieter Kraß)

Der Haltepunkt Lüntenbeck mit Blick Richtung Varresbeck.

Von der Lüntenbeck aus ging die Fahrt wenig reizvoll durch Industriegebiete weiter
Richtung Varresbeck. Im Hintergrund ist die Brücke der Bundesstraße 224n über
die Bahngleise zu erkennen. Am linken Bildrand sind über dem Lüntenbecker
Tunnel abgestellte Güterwagen zu sehen. Sie bestimmten jahrelang den
Blick der Lüntenbecker gen Südosten.

Deutscher Ring (Foto Dieter Kraß)

Ein Zug Richtung Vohwinkel im Bereich des Deutschen Rings.

In diesem Bereich der Strecke gab es zahlreiche Gleisanschlüsse für Industrie und Großmarkt.



Der Winterfahrplan von 1962 / 63 wies für die Strecke 228b werktags 16 Fahrten zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Wuppertal-Wichlinghausen (eine davon bis Gevelsberg Nord) und zusätzlich 8 Fahrten zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Wuppertal-Wichlinghausen aus. Diese wurden bis in die späten Abendstunden durchgeführt. Zum Einsatz kamen fast ausschließlich die so genannten Schienenbusse.

Der Fahrplan von 1980 wies für den Personenverkehr auf der inzwischen in Strecke 401 umbenannten Linie montags bis freitags nur noch 11 Fahrten ab Düsseldorf und 7 Fahrten ab Wuppertal-Vohwinkel nach Wuppertal-Wichlinghausen aus. Vormittags und abends sowie sonntags fand kein Zugverkehr mehr statt. Zum Einsatz kamen fast ausschließlich Akkumulatoren-Triebwagen.

Ab dem Fahrplanwechsel 1986 gab es montags bis freitags jeweils nur noch eine Verbindung nach Wuppertal-Wichlinghausen.


Die Verbindungsstrecke Vohwinkel - Lüntenbeck

Vohwinkel (Foto Dieter Kraß)

Schienenbus im Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel.

Ein aus zwei Triebwagen bestehender Schienenbus fuhr, von Wichlinghausen kommend, in Vohwinkel
auf Gleis 5 ein. Dahinter ist der ehemalige Herren-Friseursalon auf Bahnsteig 3-4 zu erkennen. Hier
konnte man sich die Wartezeit auf einen der seltenen Züge nach Wichlinghausen sinnvoll vertreiben.

Schienenbus im Bahnhof Vohwinkel (Foto Dieter Kraß)

Schienenbus auf Gleis 5 im Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel.

Zwei Schienenbus-Triebwagen starteten nach der Ankunft aus Wichlinghausen zur
Fahrt auf das Abstellgleis. Im Hintergrund ist das Stellwerk Vohwinkel zu erkennen.

Schienenbus im Bahnhof Vohwinkel (Foto Dieter Kraß)

Abfahrbereit auf Gleis 6.

Ein Zug wartete in Vohwinkel auf grünes Licht zur Abfahrt nach Wichlinghausen.
Damals war noch die unverwechselbare Bahnsteigüberdachung vorhanden.

Brücke Homannstraße (Foto Dieter Kraß)

Die Züge aus Vohwinkel bestanden überwiegend aus zwei Triebwagen.

Dieser Zug unterquerte gerade die Homannstraße.

Homanndamm (Foto Dieter Kraß)

Abgestellte Güterwagen neben dem heutigen Homanndamm.

Die Straße war damals noch unbefestigt.

Homanndamm (Foto Dieter Kraß)

Ein Zug auf dem Weg zur Lüntenbeck.

Der Bahndamm fiel hier steil zur Flieth hin ab.

Lüntenbeck (Foto Dieter Kraß)

Der Haltepunkt Lüntenbeck.

Schmucklose Wartehäuschen und eine Fußgängerbrücke schützten die Fahrgäste.
Die Strecke verlief in alle Richtungen durchgehend zweigleisig. Eine Verbindung von Vohwinkel nach Düsseldorf gab es in der Lüntenbeck jedoch nicht. Links im Bild ist ein Industrieanschluss zur Erschließung des Gebietes Essener Straße zu erkennen.

Lüntenbeck (Foto Dieter Kraß)

Schienenbus am Haltepunkt Lüntenbeck.

Der Schaffner hielt am Haltepunkt Lüntenbeck Ausschau nach Fahrgästen zur Weiterfahrt nach Wichlinghausen. Die Züge wurden in den letzten Jahren nur wenig genutzt.



Am 27. September 1991 traf der letzte Zug von Wuppertal-Wichlinghausen kommend um 18.11 Uhr in Wuppertal-Vohwinkel ein und wurde von zahllosen Fotografen in Empfang genommen. Die Stirnseite des Triebwagens "schmückte" ein schwarzes Transparent mit der Aufschrift: Wir trauern um die NORDBAHN, die am 27. September 1991 zum Opfer einer völlig unzeitgemäßen Verkehrspolitik wurde. Zahlreiche Rettungsversuche von Politik und Vereinigungen waren fehlgeschlagen.


Die Fotos entstanden zwischen 1978 und 1985.

(Fotos und Text: Dieter Kraß)

 

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