1883 gründete Hermann Wülfing in Vohwinkel die "Lackfabrik Hermann Wülfing".
Seiten-Ansicht der alten Fabrik- und Lager-Gebäude. |
Lacke für elegante Kutschen, Lacke für Verpackungen von Havanna-Zigarren, Lacke, kathodisch abscheidbar, für Autokarossen - auch so ließen sich einhundert Jahre eines Firmenbestehens beschreiben . . . |
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Vorder-Ansicht. |
Aber die Geschichte fing eigentlich viel früher an. |
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Am 13. August 1883 war es dann soweit: Hermann Wülfing stieg in das industrielle Lackgeschäft ein. |
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Inneres der alten Siederei. |
Gearbeitet wurde anfangs nach Erfahrungen, die aus dem Zusammenhang mit der handwerklichen Praxis stammten und nach Rezepten, die die Meister durch praktischen Griff und Fingerspitzengefühl handhabten. Die Fabrikationseinrichtungen bestanden zu dieser Zeit lediglich aus der Siederei, in der farbloser Lack hergestellt wurde. |
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Raum für Fußbodenlackfarben (Abfüllung). |
Als es dann aber gelang, zunächst weißen, später auch farbigen Lack fabrikgemäß herzustellen, der bereits in gebrauchsfertigem Zustand an die Verbraucher geliefert wurde, kam es zu einer erheblichen Ausdehnung der Produktion. So hatte "Wülfing's Schwanenweiß" (auch damals war man schon weißer als weiß) das Unternehmen bereits um die Jahrhundertwende weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht (beispielsweise mit "smalto Cigno" in Italien). |
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Laboratorium. |
Lacke sind Kompromisse in sich. Daher wurde schon frühzeitig im Hause Wülfing daran gearbeitet, durch Variationen der Bestandteile die Erzeugnisse dem jeweiligen Verwendungszweck anzupassen. So entstand bereits in den 20er Jahren die Wülfing'sche Maxime: Lackchemie nach Maß durch individuelle Problemlösungen. Zwei Beispiele für viele: die Dosen für italienisches Olivenöl, das in alle Welt ging, wurden mit unseren Gold- und Silberlacken lackiert. Auch Zigarrenkästen, die in Havanna der Verpackung der besten Zigarren der Welt dienten, waren unter Verwendung von Wülfing-Lacken beschichtet. |
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Raum für Lösungstrommeln und Zerkleinerungsmühlen. |
Bis zum heutigen Tage hat sich diese Einstellung auf Kundenprobleme bewährt und nicht unwesentlich zum hervorragenden Ruf des Hauses beigetragen. |
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Zerkleinerungsmühlen. |
Das Ende des 1. Weltkrieges traf Wülfing wie viele andere Unternehmen: der Auslandsabsatz war verloren, die Rohstoffquellen versiegt, der Import hörte auf. |
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Raum für Lösungstrommeln und Zerkleinerungsmühlen. |
Mitte der 20er Jahre machte die Lackindustrie einen großen Schritt nach vorne. Die amerikanische Automobilindustrie etablierte sich in Deutschland und stellte neue Fertigungsmethoden vor. Automatische Tauch- und Ofenanlagen, wie man sie bisher in der deutschen Industrie noch nicht gekannt hatte, wurden gebaut. |
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Versand-Raum. |
Nach dem zweiten Weltkrieg war das Werk wiederum stark zerstört: der Krieg hatte große personelle Lücken gerissen., Rohstoffe waren so gut wie gar nicht oder nur in Form von Ersatzrohstoffen vorhanden. Aus diesen geschaffenen Ersatzrohstoffen wurden durch intensive Weiterentwicklung und Forschungsarbeit Kunstharze und hieraus Anstrich- bzw. Lacksysteme erarbeitet, die den althergebrachten Grund- und Lackfarben nicht nur gleichzustellen, sondern in vielerlei Hinsicht - wie Applikation und Belastbarkeit - sogar überlegen waren. |
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Alte Siederei und Meister-Wohnung um 1885. |
Die Laborbereiche wurden ausgebaut und straffer gegliedert, d.h. Grundlagenforschung, objektbezogene und allgemeine Entwicklungsarbeit, verbunden mit sorgfältiger Abprüfung der Rohstoffe und Fertigmaterialien betrieben. |
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Niederlassung in Florenz. |
1883 |
Hermann Wülfing gründet in Vohwinkel die "Lackfabrik Hermann Wülfing". |
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Die Bilder und der Text stammen aus der Festschrift:
Gestern, Heute & Morgen
100 Jahre Lackwerke Wülfing GmbH + Co
1883 - 1983
Festschrift der Lackwerke Wülfing GmbH + Co
Wuppertal 1983
Der Veröffentlichung der Bilder und des Textes
auf dieser Webseite hat freundlicherweise die
Firma PPG Industries Lacke GmbH zugestimmt.