Der Vohwinkel Fuchs
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von der Heydt-Kersten & Söhne

Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne 1971(Foto Dieter Kraß)

Das Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne am Kaiserplatz in Wuppertal-Vohwinkel.

 



Das Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne

Das im Jahre 1754 in Elberfeld von Abraham und Caspar Kersten gegründete Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne baute Ende des 19. Jahrhunderts am Kaiserplatz ein repräsentatives Wohn- und Geschäftshaus und nahm dort als Zweigstelle unter der Adresse Kaiserstraße - Ecke Gustavstraße am 12. September 1899 als erstes Bankhaus in Vohwinkel seine Geschäfte auf.


Bronzestatue

Bronzestatue.

Fotos von einigen Ausstattungsgegen-ständen zeugen auch heute noch von der prunkvollen Gestaltung der Geschäfts-räume. Hier eine Bronzestatue.

Kupferstich

Der Geheime Kommerzienrat August Freiherr von der Heydt.

Der Kupferstich des Inhabers des Bankhauses zwischen
1878 und 1929 zierte den Geschäftsraum.

Wanduhr

Wanduhr.

Diese Wanduhr gehörte zur ersten Ausstattung der Geschäftsräume. Sie waren wohl mit dunklem Holz möbliert.



Aus kleinsten Anfängen entwickelte sich die Zweigstelle Vohwinkel des Bankhauses von der Heydt-Kersten & Söhne und der Umfang des Geschäftes nahm rasch zu. Einen Teil des Erdgeschosses belegte damals noch Kaiser's Kaffeegeschäft.


Das Bankhaus 1903

Kaiser's Kaffeegeschäft neben der Bank im Jahr 1903.



Der Kundenkreis des Bankhauses wurde im Laufe der Jahre nach Gräfrath, Solingen, Haan und Sonnborn erweitert. Im damaligen Kreis Mettmann konnten auch schon früh wertvolle Verbindungen zu Industrie und Landwirtschaft geknüpft werden.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges vergrößerte sich der Kundenkreis weiter. In den Inflationsjahren 1921 bis 1923 mussten bis zu drei weitere Ausweichlokale in der nahen Umgebung angemietet werden. Die Zahl der Angestellten stieg sprunghaft auf 45. War das Geld erst einmal gezählt, hatte es beim Altpapierhändler den höchsten Wert.


mehr Informationen zum Inflationsgeld der Stadt Vohwinkel

Collage mit Inflationsgeldscheinen der Stadt Vohwinkel von 1923.



Nach Ende der Inflation bewegte sich das Bankgeschäft zunächst im gewohnten Umfang. Neue Industriebetriebe wurden besonders im Westen Vohwinkels sesshaft und der Umfang des Geschäftes nahm erneut zu.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bankgebäude beim Bombenangriff am 1. Januar 1945 nur leicht beschädigt und der Bankbetrieb konnte schon zwei Tage später nach notdürftiger Instandsetzung wieder voll aufgenommen werden. Nach der Währungsreform 1949 dehnte sich das Bankgeschäft immer weiter aus.


Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne 1947 (Foto: Historisches Archiv der Commerzbank)

So sah das Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne
im Jahr 1947 aus.

Die Fassade war nahezu unverändert. Lediglich der zum Kaiserplatz hin gelegene Balkon in der ersten Etage fehlte. Auch damals beanspruchte man nur den zur Gustavstraße gelegenen Teil des Hauses. Damals lagen noch die Schienen der Straßenbahn nach Solingen in der Gräfrather Straße.

Banksparbuch von der Heydt-Kersten & Söhne 1954 (Sammlung Dieter Kraß)

Banksparbuch von der Heydt-Kersten & Söhne.

Der Umschlag eines Sparbuches aus dem
Jahr 1954 war mit Leinenstoff bezogen. Das
Wappen des Bankhauses und die Schrift
waren in Gold eingeprägt.

Auch in Vohwinkel wurden die Sparbücher
mit der Aufschrift des Stammsitzes,
Wuppertal-Elberfeld, ausgegeben.

Banksparbuch von der Heydt-Kersten & Söhne 1954 anonymisiert (Sammlung Dieter Kraß)

Bankparbuch von der Heydt-Kersten & Söhne von 1954 (anonymisiert).

Zahlreiche Stempel und handschriftliche Einträge wurden in diesem Sparbuch noch vorgenommen. Bei Änderungen wurde einfach mit Lineal durchgestrichen.



Anfang der 50er Jahre sah man sich genötigt, die Bankräume zu erweitern. Das Fahrradgeschäft Spies musste in andere Räume umziehen. Das Banklokal erstreckte sich nunmehr erstmals über das gesamte Erdgeschoss. Der Eingang wurde zum Kaiserplatz hin verlegt und die Fassade im Erdgeschoss nach dem Geschmack der damaligen Zeit modernisiert. Die Einrichtung bestand aus Eichemöbeln, versehen mit dunkelgrünem Leder bzw. Marmor.


Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne 1960 (Foto: Historisches Archiv der Commerzbank)

Das Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne
im Jahr 1960.

Der Eingang des Bankhauses war nun am Kaiserplatz.
Die Fassade im Erdgeschoss wurde grundlegend
verändert und vereinheitlicht.

Sparschranksparen (Sammlung Dieter Kraß)

Sparschranksparen.

Ein Plakat aus der Schaufensterwerbung der frühen 60er
Jahre. Gemeinsames Sparschranksparen war damals in
den Kneipen "in".

Tankscheck (Sammlung Dieter Kraß)

Tankscheck.

Ebenfalls in den Schaufenstern warb das Bankhaus für das Bezahlen mit Tankschecks.

Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne 1971 (Foto Dieter Kraß)

Das Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne
im Jahr 1971.

Nur vier Jahre später wurde die Leuchtschrift des Bankhauses von der Heydt-Kersten & Söhne durch den Schriftzug "Commerzbank" ersetzt. Die Schaufenster-werbung allerdings blieb. Das Foto zeigt das Bankhaus im Jahr 1971 vom Kaiserplatz aus gesehen.



Bereits früher von der Commerzbank AG übernommen, befanden sich seit Mitte der 70er Jahre beide Bankhäuser in den gleichen Geschäftsräumen.

Trotz kleinerer Modernisierungen im Inneren blieb das Erscheinungsbild der Bank bis zum Ende der 70er Jahre erhalten. Das gesamte Gebäude wurde dann grundlegend renoviert und umgebaut. Die Bankräume wurden erneut vergrößert und erstrecken sich seitdem auch auf das erste Obergeschoss und einen Teil des ehemaligen Kellers. Die klassische Theke und das Panzerglas wurden durch zeitgemäße Beraterplätze ersetzt.


(Text: Dieter Kraß)