Der Vohwinkel Fuchs
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Betriebswerk Nachbarn

Bahn bei den Homann-Werken im Jahr 1938 (Foto Stadtarchiv Wuppertal)

Die Bahnstrecke bei den Homann-Werken im Jahr 1938.

Der Blick geht von der Homann-Brücke Richtung Hammerstein-Sonnborn. Rechts stand der Gebäudekomplex der ehemaligen Homann-Werke.

 



Die guten Nachbarn des Bahnbetriebswerkes Vohwinkel

Es regte sich zwar noch etwas außerhalb des BW Vohwinkel. So z.B. die alte Wagenwerkstatt. Sie lag sehr versteckt an der Rheinischen Strecke zwischen Vohwinkel und Lüntenbeck. Genauer gesagt, lag sie östlich der Homann-Brücke hinter dem Stellwerk 14, abseits von Lärm und Hektik, idyllisch auf der grünen Wiese.

In dieser kleinen Werkstatt wurden einfache Reparaturen an Bundesbahnwaggons - in der Hauptsache aber für die Personenbeförderung - durchgeführt. Auf mehreren Abstellgleisen wurden die reparierten Waggons gesäubert und angestrichen.

Nach Abriß hat sich der Eisenbahnsportverein Wuppertal-West hier ein herrliches Freizeitgelände mit Faustball- und Tennisplatz in Eigenarbeit geschaffen.


Tennisanlage des Eisenbahnsportvereins

Tennisanlage des Eisenbahnsportvereins.



Auf dem Gelände oberhalb der ehenaligen Firma Gebhardt - früher standen hier zwei alte Lokschuppen - qualmten nur noch bei kalter Witterung die Gitterkoksöfen zum Wärmen der kalten Finger der Bauarbeiter und Schlosser der "Brückenbaumeisterei". Längs der werkseigenen Anschlußgleise der ehemaligen Firma Homann (heute Firma Jacobi) war ein Freigelände mit einer Werkstatt zu finden. Hier lagerten die gebräuchlichsten Ersatzteile für die Eisenbahnbrücken der ehemaligen Bundesbahn-Direktion von Wuppertal.

Stahl und Eisen werden im Laufe der Zeit müde bzw. spröde und fangen zu rosten an. Je nach Ausführungsformen werden dann die Brücken der Bahn - nach einer gewissen Zeit - genauestens untersucht. Man untersuchte in der Hauptsache die Brücken auf Zug, Druck, Biegung oder Materialstärke. Dieses geschieht in der Regel heute durch Röntgenapparaturen oder mit elektronischen Geräten wie Oszillographen oder Ultraschall. Die entsprechenden Aufzeichnungen der Prüfgeräte werden ausgedruckt. An Hand dieser ausgedruckten Protokolle werden die Untersuchungen von den Brückenbauingenieuren ausgewertet. Danach können eine Sanierung bzw. Auswechslung von Teilen oder ein neuer Anstrich erfolgen.

Der Bahnsteig 3 des Personenbahnhofes (PBf) von Vohwinkel war früher in der Hauptsache für den Personenzugverkehr Richtung Solingen (Korkenzieherbahn) und Richtung Varresbeck über Lüntenbeck (Rheinische Strecke) bestimmt. Im südlichsten Teil des Bahnsteiges 3, d.h. längsseitig des Geländes an der ehemaligen Firma Gebhardt, kurz vor der Stützmauer des heutigen Postparkplatzes, stand vor Jahren das Stellwerk 11, daneben ein kleines Gebäude mit einem Aufenthaltsraum und Minibüro. Es folgte ein Freigelände mit Ersatzteilen für den Waagenbau. Diese Ersatzteile waren bestimmt für Waagen zum Wiegen von großen und schweren Gewichten (siehe auch Waage der ehemaligen Firma Blau an der Lettow-Vorbeck-Straße). Hier in dieser "Waagenbaumeisterei" werden die sogenannten Hebelwaagen mit breiten Plattformen (auch Waagen mit Balken genannt) gewartet und geeicht. Die Arbeiten wurden in der Regel vor Ort durchgeführt. Zur Aufnahme der großen Last wird normal ein Hebelverhältnis von 1 : 100 eingesetzt.

Diese ehemaligen alten "Fuhrmannswaagen", wie wir sie früher in Vohwinkel alle nannten, standen voll einsatzfähig am alten Zollamt und im Verschiebebahnhof für Güterwagen. Auch an der Ladestraße der Güterabfertigung waren sie für Fuhrwerke und Lastwagen zu finden. Auf dem Gelände der ehemaligen Waagenbaumeisterei entstand Anfang der neunziger Jahre ein großer P+R Parkplatz mit 400 Einstellplätzen. Am 06.08.1992 wurde er mit einem neuen Zugang zu den Bahnsteigen eingeweiht.




Text Rolf Hildener aus: VOHWINKEL Die Eisenbahnstadt
Bürger - INFO 1999
Herausgeber Bürgerverein Vohwinkel e.V.

Der Veröffentlichung des Fotos und des Textes auf dieser Webseite
hat der Bürgerverein Vohwinkel e.V. freundlicherweise zugestimmt.


 

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